Effektgeräte

Longens Delay und Screamer
Longens Delay und Screamer

Hochwälder Effekt Manufaktur

Es begann alles damit, dass ich mir anno 2009 von der "Hochwälder Effekt Manufaktur" zwei wundervolle Bodentreter anfertigen ließ, die auf den Namen "John Longens Delay" und "John Longens Screamer" hören. Dabei handelt es sich im einen Fall um ein digitales Echo, das sich jedoch durch einen sehr warmen Klang auszeichnet und praktisch "analog" klingt. Delay-Zeiten bis 580 ms sind möglich. In gleichem Gehäuse befindet sich ein linearer Booster, der den Klang an sich nicht verändert, sondern nur eines macht: lauter! Eignet sich hervorragend z. B. für cleane Gitarrensolos.

 

Der Kollege in grün (die Gehäusefarbe lässt es schon vermuten), ist ein Klon des legendären Ibanez TS808. In ihm werkelt ein TL072 Chip, der für seine Rauscharmut bekannt ist. Für Bluessounds ist das für mich der ultimative Verzerrer, der sich insbesondere dafür eignet, Röhrenamps kräftig anzublasen. Auch hier wurde ein linearer Booster mit eingearbeitet, dessen Wirkungsweise dem aus dem Delay entspricht. Wer sich eingehender mit diesen beiden Effektgeräten befassen möchte, sei als Lektüre der Testbericht in "Gitarre & Bass" vom Juni 2009 empfohlen. Anmerkung: Der Link führt auf die Webseite von "Gitarre & Bass"! Hier in der Suchfunktion HEM eingeben! Dort gibt es ein Soundbeispiel des Delays, und man kann den Testbericht kostenlos downloaden.


Little Red Booster, Green Monster, Chocolate Box
Little Red Booster, Green Monster, Chocolate Box

Irgendwann hab' ich mich dann im Internet mal etwas umgesehen, wo es eine Fülle von elektronischen Schaltungen gibt, die meinen Bedürfnissen in Sachen guter Sound sehr entgegen kamen. So entschloss ich mich, meine ersten Effektgeräte selbst zusammen zu löten. Mein Eingangsprojekt war dabei

 

THE CHOCOLATE BOX (rechts)

Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um ein Kästchen, das über zwei Loops verfügt, die Effekte (vorzugsweise solche ohne "True Bypass") bzw. Effektketten in den Signalweg bzw. aus selbigem wieder heraus schalten. Das funktioniert vorzüglich, zumal hier zwei True Bypass Schalter verbaut wurden, die das Signal nicht verfälschen, wenn der Effekt deaktiviert ist. Die eingebaute 9 V Batterie dient nur zur Speisung der beiden LEDs; ansonsten arbeitet das Gerät passiv. Dank einer Netzteilbuchse kann das Gerät auch am Stromnetz betrieben werden. Als nächstes wandte ich mich dem

 

LITTLE RED BOOSTER (links)

zu. Dabei geht es um einen Treble-Booster, der durch einen Dreifachschalter aber die Möglichkeit hat, vom klassischen Höhenboost auf eine noch höhenreichere Wiedergabe umzuschalten, wo Mitten und Bässe deutlich ausgedünnt sind. Die dritte Schaltstellung schließlich aktiviert die Fullboost-Funktion; hier arbeitet das Gerät als Fullrange-Booster. Besonders in Verbindung mit Humbucker-Gitarren eignet sich dieser Booster hervorragend, um Röhrenamps anzublasen. Für Singlecoil-Gitarren ist mir der "Little Red Booster" etwas zu harsch. Betriebsanzeige in Form einer roten Leuchtdiode und Netzteilbuchse sind obligatorisch. Der dritte im Bunde ist schließlich der

 

GREEN MONSTER (Mitte)

Da bei mir, wie schon erwähnt, eine gewisse Neigung zu Ibanez' Kultverzerrer Tube Screamer vorhanden ist, versuchte ich mich im Aufbau eines TS808 Klons. Verbaut habe ich hier einen RC4558 Chip. Das Gerät ist desweiteren mit einem Schalter versehen, mit dem zwischen symmetrischem und asymmetrischem Diodenclipping umgeschaltet werden kann. Dadurch wirkt der Sound einmal etwas wärmer, jedoch leiser, im anderen Fall powervoller und direkter. Eine rote Leuchtdiode zeigt den Betriebszustand an, eine Netzteilbuchse ist natürlich auch vorhanden.


Blackswitch und Blackbox

Blackswitch und Blackbox
Blackswitch und Blackbox

Zwei Neuigkeiten aus der Longens Effektschmiede: der "Blackswitch" und die "Blackbox". Bei ersterem handelt es sich um einen A/B/Y-Schalter der folgendermaßen funktioniert. Das Instrument wird an den Eingang angeschlossen, Verstärker A und B an die beiden Ausgänge. Die Netzteilbuchse gewährt die Versorgung aus dem Stromnetz, das Gerät kann aber auch über eine 9 V Blockbatterie betrieben werden. Der rechte Schalter bedient die Umschaltung zwischen Amp A und B, wobei entweder die grüne (z. B. Clean) oder die rote (z. B. Lead) Diode aufleuchtet. Über den linken Schalter können beide Ausgänge parallel betrieben, also z. B. ein cleaner und ein verzerrter Sound gemischt werden. In diesem Fall leuchtet die gelbe Diode auf. Der Clou dabei: die grüne oder rote Diode leuchtet schwächer, quasi im Hintergrund. Durch Betätigen des rechten Fußschalters kann so zwischen Clean- und Lead-Amp hin und her geschaltet werden, obwohl sich der Sound nicht verändert, da ja, solange die gelbe Diode leuchtet, beide Amps parallel arbeiten. Man kann aber eine Vorauswahl treffen, welcher Amp aktiv sein soll, sobald wieder auf nur einen der beiden zurückgeschaltet wird. Ein sehr brauchbares Helferlein, nicht zuletzt dann, wenn man zwei baugleiche Amps zur Verfügung hat (siehe z. B. hier), die man unterschiedlich einstellen und auf diese Weise zwei verschiedene Sounds per Fuß abrufen kann - oder eben beide zusammen. Das Gerät arbeitet rein passiv, die Stromversorgung ist lediglich für die Leuchtdioden da.

Die "Blackbox" ist ein Eingangsbuffer, der ein hochohmiges in ein niederohmiges Gitarrensignal verwandelt. Höhenverluste und evtl. Einstreuungen bei langen Kabelstrecken werden so vermieden. Auch nach einer langen Effektkette kann die Blackbox das Signal auffrischen und dafür sorgen, dass nicht unnötig Höhen verloren gehen. Ich habe die Schaltung mit einem Germanium PNP-Transistor realisiert. Auch bei diesem Gerät kann zwischen Netzteil- und Batteriebetrieb (9 V) gewählt werden.