Formentera Guitars
Formentera Guitars "Cortado 45"
Ein eigenes Kapitel in meiner Sammlung nimmt die hier gezeigte Gitarre ein, entstand sie doch durch meine eigenen Hände, zugegebenermaßen unter fachkundiger Anleitung zweier erfahrener Gitarrenbauer.
Mein Ziel ist es, die Entstehung der Gitarre demnächst hier in Wort und Bild zu dokumentieren.
Es begann auf der Musikmesse in Frankfurt 2006: eine Freundin drückte mir einen Flyer in die Hand, aus dem zu entnehmen war, dass auf der Baleareninsel Formentera Gitarrenbaukurse angeboten würden. "Ich kenne den Typen, der das macht!", meinte sie. Nun, einmal im Leben muss man sowas mal gemacht haben, also meldete ich mich an für den Kurs im September. Dann ging's erst einmal mit dem Flieger nach Ibiza, von da weiter mit der Fähre nach Formentera, wo ich schließlich in San Fernando (oder: Sant Ferran, wie der Formenteraner sagt) landete, dem Ort, in dem die berühmten "Formentera Guitars" entstehen.
Der geneigte Leser kann sich hier schlau machen!
Bereits im Vorfeld habe ich mir Gedanken gemacht, welcher Art die neue Gitarre werden sollte. Da sich bis dato noch keine PRS in meiner Sammlung befand, wählte ich eine Korpus- und Kopfplattenform, die sich sehr stark an eine Paul Reed Smith anlehnt. Das Bodyshaping, die Halsform, die Tonabnehmerbestückung, aber auch das Tremolo und die Elektronik weichen dann doch etwas vom Original ab. Die Auswahl der Hölzer ist hingegen eher traditionell ausgefallen. Swietenia-Mahagoni für Body und Hals, Riegelahorn für die Decke und das Kopfplattenfurnier. Das Griffbrett besteht aus Riopalisander, welches ebenfalls mit Riegelahorn eingefasst ist.
Hier wird ein Block Swietenia-Mahagoni aufgesägt. Die beiden Teile werden dann aufgeklappt und per Holzleim zu einem Ganzen zusammengefügt.
So sehen die beiden Hälften fertig verleimt aus. Der Body wird nun mit einer Decke aus Riegelahorn versehen.
Der Riegelahorn-Block wird ebenfalls aufgesägt, aufgeklappt und verleimt. "Bookmatched" nennt das der Gitarrenbauer. Das Ganze kommt dann auf das Mahagoni und bildet später die Decke der Gitarre.
Mit dieser Apparatur wird die Ahorndecke, auf die zuvor bereits der Umriss des Bodies aufgezeichnet wurde, mit dem Mahagoni verleimt.
Der Body wird nun an der Bandsäge ausgesägt.
So sieht das dann fertig aus!
Das rohe Stück Holz wird nun zunächst mit der Feile bearbeitet. Zuerst die Zargen, dann wird die hintere Kante verrundet. Und schließlich wird mit der Feile ein "Rippenspoiler" eingearbeitet, wie man auf diesem Bild erkennen kann.